Stadt Babenhausen

Aus der Gemeinderatssitzung
 
Kinderbetreuung steht im Fokus
 
Gütenbach. Gegliedert in fünf umfangreichen Themenbereichen wurde die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Gütenbach im Gemeinderat beraten. Zunächst galt es Elternbeiträge für das kommende Kindergartenjahr festzulegen. Hierzu werden jährlich vom Gemeindetag, Städtetag und den Kirchenverbänden Empfehlungen herausgegeben. Nach dieser Empfehlung sollen alle Beiträge um 3,9 % erhöht werden um zumindest einen Teil der signifikanten Kostensteigerungen weiterzugeben. Angestrebt wird damit ein Deckungsbeitrag von 20 %. In Gütenbach werden seit Jahren die Empfehlungen angewandt, im Jahr 2021 konnte damit jedoch nur ein Kostendeckungsgrad von 14 % erreicht werden. Erstmals festgelegt werden mussten Beiträge für Kinder unter 3 Jahren, da ab September zum ersten Mal auch 2-Jährige Kinder in Gütenbach betreut werden können. Sehr umfangreich ist der Katalog an Beiträgen, da man den Eltern auch eine große Flexibilität anbieten möchte. So kann man den Kindergarten beispielsweise auch nur Tageweise buchen. Das umfangreichste Betreuungsangebot mit 42 Stunden Betreuungsangebot kostet dann für ein 2-Jähriges Kind aus einer 1-Kind-Familie 574 Euro. Das günstigste buchbare Paket ist die Gruppe Vormittagsgruppe von 7 bis 13 Uhr für Kinder ab 3 Jahren mit 141 Euro monatlich. Gemeinderat Weiß hinterfragte, ob die Gebühren im Vergleich zu den Einrichtungen in Furtwangen konkurrenzfähig seien. Dies sei schwer vergleichbar, da es zahlreiche unterschiedliche Konstellationen gibt. Die Geschäftsführerin des kirchlichen Kindergartens Ruth Greitmann erläuterte, dass es immer ratsam sei, den Empfehlungen der Spitzenverbände zu folgen und sie dies auch den kirchlichen Einrichtungen in Furtwangen empfehle. Einstimmig folgte der Gemeinderat der Beschlussvorlage.
Elternbeiträge für Kindergarten und Schule werden leicht angehoben
Im Gleichklang zum Angebot im Kindergarten erweitert die Gemeinde ihr Angebot für die Betreuung der Grundschüler. So wird die Nachmittagsbetreuung in der Grundschule ab September von zwei auf vier Tage ausgeweitet. Die Nachmittage, von Montag bis Donnerstag jeweils von 12 bis 16 Uhr, sollen dabei auch einzeln buchbar sein. Die neue Gebühr für einen Nachmittag liegt bei 20 Euro monatlich. Bucht man alle vier Nachmittage werden insgesamt 60 Euro erhoben. Die Betreuung vor der Schule, täglich von 7:00 bis 8:30 Uhr kostet künftig 30 Euro im Monat. Die Betreuung in den Schulferien wird immer wochenweise angeboten und kostet künftig 30 Euro pro Woche. Mit den neuen Gebührensätzen wird bei der Annahme von einer Belegung von je 17 Kindern im Durchschnitt eine Kostendeckung von 46 bis 61 % erreicht. Die Satzungsänderung mit den neuen Gebührensätzen ab 1. August wurde einstimmig verabschiedet.
Wenig Interesse der Eltern
Die kommunale Kindergartenbedarfsplanung konnte in diesem Jahr im Bezug auf die Rückmeldungen der Eltern sehr kurz gefasst werden. Von rund 30 angefragten Eltern gaben nur 5 eine Rückmeldung ab. Dies entspricht einem Rücklauf von 17 %, in Vorjahren waren lag der Rücklauf bei rund 40 bis 50 %. Festzustellen ist jedoch, dass allein aufgrund der absoluten Kinderzahlen die Plätze im Kindergarten für 3 bis 6-jährige nicht ausreichen wird. Schon im kommenden Jahr ist der Kindergarten vollständig ausgebucht. Zudem ist durch das Neubaugebiet mit Zuzügen zu rechnen. Aufgrund der mangelnden Beteiligung der Eltern von unter 3jährigen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es keinen Bedarf Betreuungsplätzen für Kinder ab einem Jahr gibt. Im nachfolgenden Tagesordnungspunkt für die Optionen zur Erweiterung der Kinderbetreuung wurden daher nur Gruppenformen betrachtet, die Betreuungsplätze ab 2 Jahren beinhalten.
Naturgruppe soll ab September 2023 starten
Nachdem sich der Gemeinderat bei einem Klausurtag im November schon mit dem Thema Wald- bzw. Naturkindergarten auseinandergesetzt hatte, wurde in der jüngsten Sitzung beschlossen eine Naturgruppe ab dem Kindergartenjahr 2023/2024 einzurichten. Alternativ wurde ein Umbau im bestehenden Gebäude betrachtet, von dem aber insbesondere aufgrund der langen Wegstrecken und beengten Verhältnisse im Außenbereich seitens der künftigen Kindergartenleiterin Melanie Jakzic abgeraten wurde. Als Standort für die neue Naturgruppe wird die Fläche hinter dem Festplatz anvisiert. Hier könnte ein Bauwagen aufgestellt werden. Die Verwaltung wurde nun beauftragt weitere Details mit dem kirchlichen Träger und Genehmigungsbehörden abzustimmen.
Bauantrag wird zugestimmt
Einen Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung von Dachgauben und Doppelcarpart im Vordertal wurde ohne Diskussion zugestimmt.