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Gemeinderat Aktuell

Termine, Einladungen und Berichte der Gemeinderatssitzungen

Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht zu allen geplanten Sitzungsterminen des Gemeinderats des laufenden Jahres. Sobald die Tagesordnung der jeweiligen Sitzung feststeht, können Sie die Tagesordnung sowie die Sitzungsunterlagen unter dem jeweiligen Beitrag einsehen und herunterladen. Im Anschluss an die Sitzungen wird auf dieser Seite jeweils ein zusammenfassender Bericht veröffentlicht.

Aus der Gemeinderatssitzung 23.11.2022 - Gemeindezentrum, Windkraft und Katastrophenschutz beschäftigen den Rat

Aus der Gemeinderatssitzung
 
Gemeindezentrum, Windkraft und Katastrophenschutz beschäftigen den Rat
 
Gütenbach. Zum Neubau des Gemeindezentrums galt es abzuwägen, welche Variante zur Beheizung des Gebäudes praktikabel und vor allem wirtschaftlich ist. Ursprünglich geplant war eine Fernwärmeanbindung an die Firma Faller. Um die Versorgung des Gemeindezentrums ermöglichen zu können, ging man davon aus, die Heizungsanlage der Firma Faller ertüchtigen zu müssen. Für diese Ertüchtigung hätte die Gemeinde einen Anschlussbeitrag aufbringen müssen. Der Gemeinderat forderte daher zu eruieren, ob nicht doch der Bau einer eigenen Heizung mit ähnlichen Kosten belegt sein könnte und sich auf Dauer wirtschaftlicher wäre. Die beauftragten Architekten Herr Rosenfelder und Herr Haas zusammen mit Fachplaner Herrn Schönfelder von der Firma Schwer wurden daraufhin beauftragt mögliche Optionen zur Beheizung des Gebäudes herauszuarbeiten und mit Investitionskosten und Betriebskosten gegenüberzustellen. Es wurden insgesamt drei Optionen durchgeplant und mit Kostenschätzungen gegenüberstellt. Diese beinhalten eine Hackschnitzelheizung, eine Luft-Wärme-Pumpe in Kombination mit einer PV-Anlage sowie die bisherige Option der Fernwärmeanbindung an die Firma Faller mit einer Pellets- und Ölheizung. In der Vergleichsberechnung zeigte sich, dass die Fernwärmeanbindung zwar bei den Investitionskosten die günstigste Variante ist, jedoch in den Betriebskosten durch den schwankenden Pelletspreis Mehrkosten verursacht. Schon nach fünf Jahren stellt sich Hackschnitzelheizung als günstigste Alternative dar. Diese bietet die Vorteile der Klimaneutralität durch nachwachsende Rohstoffe. Zudem besteht Rohstoffunabhängigkeit, da die Hackschnitzel aus dem gemeindeeigenen Waldbesitz gewonnen werden können. Die Alternative Luft-Wärmepumpe hat den Nachteil, dass in den Wintermonaten Strom hinzugekauft werden müsste. Die Kalkulation erfolgte mit dem aktuellen Strompreis der Gemeinde. Die Verträge laufen aber zum Ende des Jahres 2023 aus. Mit einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat eine Hackschnitzelheizung für das Gemeindezentrum zur Ausführung zu bringen.
Zwei Windkraftanlagen sollen auf die hohe Steig kommen
Die Bürgerenergie Simonswald GmbH (BESW) hat bei der Gemeinde Gütenbach angefragt, eine Windkraftanlage auf der Hohen Steig zu errichten. Die BESW hat auf Gemarkung Simonswald schon für einige geeignete Windkraft-Flächen Pachtverträge, erklärte Horst Kolb von der BESW. So auch auf der Hohen Steig. Doch die Fläche auf Simonswälder Seite reicht nur für eine Anlage aus. Eine zweite Anlage auf Gütenbacher Gemarkung würde sich anbieten. Die Windverhältnisse dort seien sehr gut und auch betroffene Wohnhäuser haben einen ausreichend großen Abstand, erklärte Herr Markowsky von der Ökostromgruppe Freiburg. Die Windverhältnisse dort sind laut BESW sehr gut und würden den gesamten Strombedarf der beiden Gemeinden Gütenbach und Simonswald abdecken. Für den Bau einer Windkraftanlage sind umfangreiche Planungen notwendig. Die BESW steht derzeit noch sehr weit am Anfang. Der Genehmigungsprozess dauert aktuell fünf bis sechs Jahre. Den Vertretern der BESW war es wichtig die Gemeinde frühzeitig zu informieren. Bürgermeisterin Lisa Hengstler sicherte zu dem Gemeinderat weitere Informationen über die rechtlichen Hintergründe und aktuelle Planungssituation vorzulegen.
Gütenbachs Wasserversorgung funktioniert auch beim Stromausfall
Mit dem Szenario eines großflächigen Stromausfalls beschäftigt sich die Gemeindeverwaltung derzeit. In erster Linie stimmten sich Bürgermeisterin Lisa Hengstler und Hauptamtsleiterin Caroline Heim mit Feuerwehrkommandant Jürgen Schonhardt und sein Stellvertreter Manuel Scherzinger über die Vorgehensweise beim Eintritt eines Stromausfalls in der aktuellen Situation ab. Festgehalten wurde, dass das Feuerwehrgerätehaus bei Stromausfällen ab einer Stunde Dauer besetzt werde, um eine Verbindung zur zentralen Leitstelle zu gewährleisten. Bürgermeisterin Hengstler hob hervor, dass wichtig sei die Rolle der Feuerwehr klar abzugrenzen. Aufgabe der Feuerwehr ist im Feuerwehrgesetz geregelt. Danach ist bei Schadenfeuer (Bränden) und öffentlichen Notständen Hilfe zu leisten und den Einzelnen und das Gemeinwesen vor hierbei drohenden Gefahren zu schützen und zur Rettung von Menschen und Tieren aus lebensbedrohlichen Lagen technische Hilfe zu leisten. Die Feuerwehr kann lediglich einen Stützpunkt bilden, an welchen man sich im Falle eines Brandes oder bei medizinischen Notfällen wenden kann, um weitere Einsatzkräfte zu allarmieren. Im Feuerwehrgerätehaus kann keine „Wärmestube“ eingerichtet werden. Gut aufgestellt ist die Gemeinde in der Wasserversorgung. Im Ortsnetz kann die Versorgung auch im Stromausfall erfolgen. Lediglich alle Anwesen, die über den Hochbehälter Gschweng versorgt werden, können nicht mit fließendem Wasser versorgt werden. Auch die Abwasserbeseitigung hat zunächst keine Auswirkungen auf die Bürger, denn das Abwasser fließt im freien Gefälle in die Kläranlage. Erst bei länger andauerndem Stromausfall über mehrere Tage könnte die Biologie der Kläranlage umkippen. Bei der Wärmeversorgung oder bei der Gestaltung eines Notfalltreffpunktes kann die Gemeinde derzeit kein Angebot gestalten. Dazu wäre eine Notstromversorgung der Mehrzweckhalle notwendig, die aktuell nicht gewährleistet werden kann. Wie man sich als Bürger selbst auf Notsituationen vorbereiten kann, erfährt man über Merkblätter des Landes Baden-Württemberg. Diese werden ab sofort auf der Homepage der Gemeinde zur Verfügung gestellt.